50. Todestag von Jakob Bührer

Am 22. November 1975 ist der Journalist, Buchautor und Dramatiker Jakob Bührer gestorben. Heute – 50 Jahre später – ist er, den man zu den Arbeiterschriftstellern zählen kann, weitgehend in Vergessenheit geraten. Geboren 1882 in Zürich, ist Jakob Bührer in ärmlichen Verhältnissen in Schaffhausen aufgewachsen. Nach einer kaufmännischen Lehre besuchte er die Journalistenschule in Berlin. 1910 veröffentlichte er sein erstes Buch:  "Kleine Skizzen von kleinen Leuten". Neben journalistischen Beiträgen und Essays zu politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen schrieb er auch Gedichte, Novellen, Erzählungen und Dramen. Unter dem Eindruck des blutigen Einsatzes der Schweizer Armee gegen streikende Arbeiter in Genf trat er 1932 der SP bei, was ihn seine Stellung als Leitartikler bei der Nationalzeitung und damit seine ökonomische Basis kostete. Fortan wurde er im (vorwiegend bürgerlichen) Literaturbetrieb weitgehend isoliert. Bis zu seinem Lebensende bestritt Jakob Bührer seine Existenz mühsam mit journalistischer Arbeit für die SP- und Gewerkschaftspresse und als Lektor/Übersetzer bei der Büchergilde Gutenberg. Ab 1936 lebte er in Verscio im Tessin, wo er sich schwergewichtig seinem historischen (Haupt-)Werk, der Trilogie "Im Roten Feld - Geburt einer Nation", widmete.

Im Basler Z-Verlag ist einst eine neunteilige Reihe erschienen, die den grössten Teil von Bührers Werk enthielt. Hinzu kam ein Buch über ihn mit einer kurzen Biografie und Beiträgen von Walter M. Diggelmann, Max Frisch, Alfred A. Häsler, Adolf Muschg und Hansjörg Schneider. Bei der Auflösung des Z-Verlags haben wir von der edition 8 dessen Bücherlager übernommen und können Bührers Bücher noch heute anbieten.

Lesung: Katja Fusek

Die Autorin liest aus ihrem neuen Roman "Temná", in dem drei sehr verschiedene Frauen sich mit fremden und eigenen Vorurteilen, mit Diskriminierung und Ausgrenzung, mit Scham und Schuldgefühlen auseinandersetzen müssen und mit der Frage, wie politische und gesellschaftliche Realitäten in ihr Leben eingreifen.

(Doppellesung mit Ulrike Ulrich)
BuchBasel, Volkshaus Basel,
Galeriesaal, Rebgasse 12-14,
4058 Basel
Freitag, 14. November, 16h30

Ehre für Melara Mvogdobo

Unsere Autorin Melara Mvogdobo ist für den diesjährigen Schweizer Buchpreis nominiert, allerdings nicht mit dem bei uns erschienenen Roman "Von den fünf Schwestern, die auszogen, ihren Vater zu ermorden", sondern mit ihrem zweiten Buch "Grossmütter", herausgekommen im Berliner Verlag Transit.

Wir gratulieren Melara herzlich und freuen uns mit ihr über die Nomination!

Widerspruch Nr. 84

Soeben ist der neue "Widerspruch" (Band 84) aus der Druckpresse gekommen, die zeitkritische Publikation, die nun unter unserem Verlagsdach erscheint.
Das Schwerpunktthema: Waffen, Wissen, Widerstand – Kritik am neuen Militarismus

Krieg und Aufrüstung sind zurück – und ein Diskurs, der Waffen zu Lösungen erklärt. Es stellt sich die Frage: Lösungen für wen? Heft 84 des Widerspruch sammelt kritische Stimmen, die an Friedensfähigkeit, umfassenden Sicherheitskonzepten und internationaler Solidarität festhalten.

Wortverspielt

"Mäandrierend, assoziierend und immer wortverspielt. Seine Leserinnen und Leser kommen auch im siebten Fall des versponnenen, nussstangen-affinen Kripomanns Anselm Anderhub auf ihre Kosten. Es scheint, als ob sich Weingartner beim Schreiben stetig zu gedanklichem Abschweifen eingeladen sieht. Und er schöpft sprachlich, kulturell und philosophisch aus dem Vollen. Das Auge zwinkert fast immer."
Der Kulturjournalist Arno Renggli von der Luzerner Zeitung zeigt sich einmal mehr hingerissen von Peter Weingartners Krimis, auch vom neuesten "Heiligblut". Schaut doch mal (Artikel ganz unten)

Vernissage: Karin
Hermes

Die in Bern lebende Choreografin und Tanzpädagogin Karin Hermes stellt ihren Erstling "Purpur" vor. Die historische Fiktion erzählt von der Berliner Tänzerin und Bildhauerin Oda Schottmüller, die sich in der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" gegen das Naziregime engagiert und ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt. Beleuchtet wird im Buch auch die Bewegungsanalyse und Bewegungsnotation nach dem System des ungarischen Tänzers Rudolf von Laban, auf die Karin Hermes spezialisiert ist.

Dienstag, 18. November 25, 19h00
Foyer des Stadttheaters Bern, Kornhausplatz 20, 3011 Bern

Ein kleines
Gesamtkunstwerk

Mit dem Satz "Eine absolute Empfehlung!" schliesst Veronika Fischer vom Kulturmagazin "Saiten" ihre Besprechung von "Das kleine Lied der Freiheit", dem Erstling der Journalistin Ursula Trunz. Das Buch sei "ein kleines Gesamtkunstwerk", findet sie. Trunz verwebe Geschichten verschiedener in St. Gallen lebender Personen, die sich immer wieder treffen, in einem "ausgesprochen intelligenten Erzählstil, der an Daniel Kehlmanns Ruhm erinnert, aber bei Weitem besser gelingt. Was bei Kehlmann hölzern und konstruiert erscheint, gelingt Trunz mit Eleganz und Leichtigkeit."

Hier die ganze Besprechung

Ein komplexes
Kleinod

Als "literarischen Gestaltwandler" und "komplexes Kleinod" rühmt Tina Schraml vom deutschen Büchermagazin Erhard Stockers Roman "Wodukind". Und weiter: "Erhard Stockers Sprache ist ganz einfach, seine Komposition jedoch kunstvoll und hochspannend." Hier die ganze Rezension

Vernissage: Peter
Weingartner

Der Autor hebt seinen neuen Krimi "Heiligblut" aus der Taufe, in dem ein Teilnehmer an einem Krimifestival in Willisau ermordet wird.

Mittwoch, 19. November, 19h30
Forum Triengen, 6234 Triengen

Mein Bett gehört mir nur in der Nacht

Neu

Drei Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenenalter sind die Held:innen in Veronika Sutters neuem Roman "Mein Bett gehört mir nur in der Nacht". Aufgewachsen in einer gesichtslosen Wohnsiedlung der 1970er Jahre, liegt vor ihnen ein beunruhigendes Stück Leben, und niemand hat eine Ahnung, was damit anzufangen ist.

Temná

Neu

In Katja Fuseks neuem Roman "Temná" kreuzen sich die Wege von drei Frauen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds. Merkwürdige Ereignisse geben ihrem Leben eine dramatische Wendung. Dabei müssen sie sich mit fremden und eigenen Vorurteilen, mit Diskriminierung und Ausgrenzung, mit Scham und Schuldgefühlen auseinandersetzen und mit der Frage, wie politische und gesellschaftliche Realitäten in ihr Leben eingreifen.

Lesung: Hans Gysi

Unser Autor Hans Gysi und Peter Abraham lesen aus ihren Texten. Martin Telli begleitet sie auf der Gitarre. Begegnung mit den Autoren beim anschliessenden Apéro. Die Platzzahl ist auf 30 Personen beschränkt, deshalb bitte Anmeldung per mail (fritz.jaeckli@active.ch) oder Telefon (079 629 36 66).

Freitag, 21. November, 19h00
Bei Catherine Müller-Schmid (6. Stock), Lindenstrasse 38, 8008 Zürich
(Tramhaltestelle Höschgasse, Haus nach Restaurant Totó Richtung See)

Heiligblut

Neu

Aus reinem Interesse besucht der Luzerner Polizist Anselm Anderhub das Krimifestival in Willisau. Das Programm lässt sich hören: Lesungen, Krimi-Hörspiele im Darkroom und ein Podiumsgespräch zum Thema "Das Böse". Und natürlich lässt auch das Mordopfer in Peter Weingartners neuem Krimi "Heiligblut" nicht lange auf sich warten.

Purpur

Neu

"Purpur" ist eine historische Fiktion der Choreografin Karin Hermes und erzählt die Geschichte der Berliner Tänzerin und Bildhauerin Oda Schottmüller, die sich als Kurierin in der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" gegen das Naziregime engagiert und ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt.

Das kleine Lied der Freiheit

Neu

Die Erzählungen in "Das kleine Lied der Freiheit" von Ursula Trunz tauchen in die Gedankenwelt dreier Generationen und in die Lebenskreise von vier Frauen und drei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie berühren sich über Länder und Kontinente hinweg, durchdringen sich und entfernen sich auch wieder voneinander.

Lesung: Esther Spinner

Esther Spinner liest aus ihrem Buch "Mit Hund und Wort".

Montag, 19. Januar 2026, 20h00
Literatur am Mäntig: Tiergeschichten
Bibliothek Schlieren, Bahnhofstrasse 4, 8952 Schlieren

Übers Eis gleiten

Neu

Alles ist wunderherrlich oder schreckhässlich. Die Zürcherin Elisabeth Ursprung erlebt eine Kindheit voller Widersprüche und mit einem gewalttätigen Vater. Früh schreibt sie dagegen an, doch vor ihrem Gefühl des Ungenügens vermögen die Texte nicht zu bestehen. Vieles wird vernichtet. 60 Jahre braucht sie, um sich und ihr Schreiben zu befreien. Das Buch "Übers Eis gleiten" bietet eine Auswahl ihrer Texte.

Vom Traum zur
Wirklichkeit

Neu

Das Mehrgenerationenhaus Giesserei in Oberwinterthur ist die grösste selbstverwaltete Siedlung der Schweiz. Der grosse Traum eines sozialen Wohnprojekts wurde Realität dank vieler Frauen und Männer, die ehrenamtlich mitgewirkt haben. Sie erzählen im reich bebilderten Buch "Vom Traum zur Wirklichkeit", herausgegeben von Mitbewohner Kurt Lampart, von ihren Visionen und Erfahrungen.

Schatten schürfen

Im Roman "Schatten schürfen" zeichnet Rosa Weiss bilderreich und in einer poetischen Sprache den Lebensweg einer Frau – ihre Mutterschaft, ihr Frausein – und lässt Marien und Parzen empathisch einen Lebensfaden spinnen.

Esther Spinner

Esther Spinner war an den Solothurner Literaturtagen 2025 eine der ersten Autor:innen, die einen Auftritt hatten. Sie las aus ihrem Memoir "Mit Hund und Wort". Die Journalistin Eva Caflisch war bei ihrer Lesung dabei und schrieb für Seniorweb über ihre Eindrücke dort und auf ihrem weiteren Literaturrundgang.

Ein Fan von Esther Spinners Schreibe ist die Literaturkritikerin Sieglinde Geisel. In der WOZ vom 5. Juni ist von ihr eine ausführliche Rezension von "Mit Hund und Wort" erschienen. Guckt doch mal ...

Nachbarskinder

Eine unerwartete Begegnung bringt eine Frau dazu, die Erinnerungen und Lebensgeschichten ihrer früheren Nachbarskinder zu recherchieren. Das Unterfangen stellt sich jedoch als schwieriger heraus, als geahnt. Was die Frau dabei erlebt, beschreibt Gerlinde Michel in ihrem neuen Roman "Nachbarskinder".

Vom Fluss des
Wassers zum Fluss
des Geldes

Im Sachbuch "Vom Fluss des Wassers zum Fluss des Geldes" haben sich MultiWatch und Unofficial Hiking Society AG zusammengetan, um eine widerständige Kartografie der Pharmaindustrie zu zeichnen. Verschiedene Gastautor:innen zeigen mit Essays, wissenschaftlichen Studien oder auch Comics auf, wie die Pharmaindustrie unser aller wirtschaftliches wie auch politisches Leben prägt.