Purpur

Buch E-Book

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Gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen

208 Seiten

CHF 26.00, EUR 26.00

ISBN: 978-3-85990-566-5

Erscheint im September

Die Tänzerin und Bildhauerin Oda Schottmüller aus Berlin ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch, ungeachtet der politischen Zustände zu tanzen und künstlerisch zu gestalten, und dem Bedürfnis, den Nazis etwas entgegenzusetzen. Als sie von ihrem Freund Hans Coppi gefragt wird, ob die Widerstandsgruppe um ihn – von den Nazis die "Rote Kapelle" genannt – in ihrer Abwesenheit ihr Atelier für das Senden von Funksprüchen nutzen dürfe, sagt sie zögernd zu. Später gibt sie auch in Tanzpartituren verschlüsselte Informationen weiter. Sie transportiert eine Partitur im doppelten Boden ihres Koffers nach München, von wo aus sie nach Zürich gelangt. Dort werden die codierten Informationen von Elfriede entgegengenommen und der schweizerischen Gruppe der Roten Kapelle in Bern überbracht, die sie nach London und Moskau funkt.

Oda Schottmüller und ihre Mitstreiter:innen werden 1942 verhaftet und zum Tode verurteilt. Oda tanzt mit dem Tod, begleitet vom Gefängnispfarrer Harald Poelchnau, der insgeheim Jüd:innen versteckt.

Die historische Fiktion Purpur beleuchtet einen wenig bekannten Aspekt des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Dabei wird der Bogen bis zum Schweizer Cryptoskandal gespannt, in den Elfriedes Enkel Max involviert ist und der sein Luxusleben auf den Kopf stellt.

Sie würde es zum Hauseingang der Nummer 106 schaffen, ohne die Gestapo zu kreuzen. Erleichtert öffnete Oda die Tür und ging die fünf Stockwerke hoch. Dann schloss sie die Eingangstür zu ihrem Wohnatelier hinter sich.

Sie zündete keine Kerze an und zog sich hoch auf ihren Lieblingsplatz auf dem kleinen Schränklein, legte die Arme um die Knie und atmete tief aus. Sie hatte sich bei der Probe so gefreut – und dann diese schreckliche Angst auf dem Heimweg. Die Anspannung sass noch in ihrem Körper. Oda wusste, dass sie viele Stunden brauchen würde, um sie loszuwerden. In dieser Zeit konnte sie nichts schaffen. Das störte sie mehr als alles andere.