Der letzte Stand des Irrtums
Buch E-Book
Gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen
128 Seiten
CHF 22.00, EUR 22.00
ISBN: 978-3-85990-478-1
E-Book
ISBN mobi: 978-3-85990-480-4
ISBN epub: 978-3-85990-479-8
7 Rezensionen
Ein Mann baut Getriebe. Er wird verhaftet und in ein Lager geführt, weil er der falschen Volksgruppe angehört und am falschen Ort geblieben ist. Er denkt über sein Leben nach. Er denkt über seine Beziehungen nach. Er denkt an einen Ausbruch. Er geht seinen Weg und hält Kurs.
Felix Uhlmann beschreibt in seiner Erzählung ein Niemandsland des Hasses und der Gewalt. Der Versehrtheit, aber auch der Liebe. In gnadenloser Konsequenz geht der Namenlose vorwärts. Er stellt keine Fragen, fügt sich den Befehlen mit allen Konsequenzen. Er kennt nichts anderes. Und trotzdem spürt er, dass das bisherige Leben nicht alles gewesen sein konnte. Gleichzeitig weiss er, dass es für vieles zu spät ist.
"Uhlmanns nüchterne, kompakte und bis zuletzt spannende Schilderung des Geschehens konfrontiert uns mit schauerlichen Abgründen und existenziellen Fragen."
Dagmar Brunner, Kulturjournalistin
Er trug den Leuchter, und zusammen schleppten sie seine Militärausrüstung. Ihre Hände berührten sich gelegentlich. Ihre Hand war rot von der Kälte, ihr Gesicht rot von der Anstrengung. Sie lachten. Er musste ausgesehen haben wie ein Plünderer, sie wie eine Kurtisane, die dem Schlachttross folgte. Später nannten sie diesen Weg zu ihr den »Russlandfeldzug«, waren doch Napoleons Truppen zu Beginn der Abreise aus Moskau ebenfalls noch mit Wertgegenständen beladen gewesen. Die Wertgegenstände mussten die Soldaten im Laufe des Rückzugs wegwerfen. Die meisten Soldaten erfroren oder wurden getötet.