Über das Glück und das Unglück

Erscheint im September

Glück ist wohlriechend, aber flüchtig. Und Glück hat einen nahen Bruder: das Unglück. Wie wir die beiden Geschwister wahrnehmen, wie sie uns prägen und unser Leben bestimmen, davon zeugen die Geschichten in diesem Erzählband:

•  Eine Nina-Hagen-Type bietet in ihrem Secondhand-Shop Emotionen in den Grössen S, M und L an.

• Goethe stellt das Leben eines verschrobenen Rentners gründlich auf den Kopf.

• Auf einem Indio-Markt in Santa Fee entscheidet der Griff in einen tönernen Topf über Glück und Unglück.

• Warum man wahre Geschichten nicht erzählen sollte: Sie bringen meistens grossen Ärger.

• Wie reagiert man, wenn plötzlich ein Kerl namens Alterego vor einem auf der Parkbank steht?

• Pandemie hin oder her: La ›Signora inglese‹ sucht in Sizilien den Neubeginn.

• Herr Fong, Jian-Jun und Hope warten alle auf die Morgensonne.
  

In diesen und sechs weiteren Geschichten schildert der Autor in erlebten Begegnungen, in realen Alltagssituationen und Fantasiewelten, mal humorvoll, mal ernst und tiefgründig, wie Glück und Unglück im Leben der Protagonisten vorbeischauen und wie diese damit umgehen. Jede Geschichte ein kleines Juwel.

Herr Frick deutete mit der Hand auf ein gefaltetes Blatt Papier und einen Briefumschlag auf dem Couchtisch. Ich solle lesen, das werde mich bestimmt interessieren, meinte er, in der Zwischenzeit werde er in der Küche einen Filterkaffee aufsetzen. Ich entfaltete das vergilbte linierte Papier. Es war mein wohl erster Aufsatz, den Herr Frick offensichtlich zweiundfünfzig Jahre lang aufbewahrt hatte: vierundvierzig Worte auf elf Zeilen. Dazu noch eine Bleistiftzeichnung, die meinen Schulweg skizzierte.