Beziehungsraum Schule: Bildung zwischen Freiheit und Kontrolle
Broschur
Ein Sachbuch von Denknetz mit Beiträgen von Karin Joachim, Luca Preite, Rebekka Sagelsdorff und Ruth Gurny
132 Seiten
CHF 18.00, EUR 18.00
ISBN: 978-3-85990-561-0
Schule kann ein Ort sein, an dem die Liebe der Schüler:innen zum Gegenstand des Lernens, ihr Interesse, ihre Neugier und ihre Kooperationsbereitschaft gefördert werden; Schule kann ein potenzieller Ort der Freiheit, damit der Selbstermächtigung sein.
Unter kapitalistischen Bedingungen stehen andererseits Kontrolle, Konkurrenz und das vergleichende Messen des Outputs im Zentrum; Schule muss dabei im Hinblick auf das spätere Berufsleben unter kapitalistischen Vorzeichen nützlich sein. Beide Beziehungsdimensionen spielen im Unterricht eine Rolle, allerdings in unterschiedlichem Mass. Schule ist unter den Bedingungen des Kapitalismus deshalb grundsätzlich eine Schule im Widerspruch.
Das Buch versteht sich als Plädoyer für eine Schule, die so weit als möglich ein Ort der Bildung, der Emanzipation und des solidarischen Miteinanders sein soll.
Ich verstehe die Schule als einen Beziehungsraum. In diesem Raum wird die innere Welt der Kinder beeinflusst, sie wird entwickelt, im besten Fall wird sie bereichert. Die Schule ist ein potenzieller Raum der Bildung und damit der Emanzipation, der Freiheit. Sie ist im optimalen Fall ein Ort der Begegnung.
Die Schule ist aber nicht nur ein Raum von Bildung, Emanzipation und Begegnung. Die Schule in der modernen kapitalistischen Welt ist auch ein Raum der Kontrolle, der Vermessung, der Konkurrenz und der Selektion. Dieser Beziehungsmodus ist mit Bildung, Freiheit und Begegnung nicht kompatibel.
Die Schule ist also ein Ort gesellschaftlicher Widersprüche.