Arabesken der Revolution

Broschur

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Broschur

CHF 22.00, EUR 22.00

ISBN: 978-3-85990-167-4


6 Rezensionen

Januar 2011: Das tunesische Volk steht auf, das ägyptische schliesst sich an. Wutentbrannt schmettern sie ihr »Dégage! – Hau ab!« ins Gesicht ihrer Tyrannen und kündigen die ›Tage des Zorns‹ an. Kurze Zeit darauf das Aus, das ›Game Over‹ der Regierungschefs Zinedine Ben Ali und Hosni Mubarak. Die Angst vor Unterdrückung und staatlicher Gewalt ist in Tunesien und Ägypten gebrochen. Wie ein Fanal geht die Stimme des berühmten tunesischen Dichters Abulqasim Ash-Shabbi aus der Kolonialzeit durch die zornigen arabischen Gesellschaften der Gegenwart: »Wenn sich das Volk eines Tages um die Wahrheit versammelt, dann zerbricht es den Lauf der Geschichte und bestimmt sein Geschick. Wehe dir, Tyrann und Unterdrücker, fürchte den Morgen!«

Die Tunesier und Ägypter sind aufgestanden. Andere Länder schliessen sich an, die arabischen Gesellschaften sind in Bewegung und kämpfen um Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie.

Der Herausgeber und Autor Roland Merk lädt Schriftsteller, Intellektuelle, Journalisten und Filmemacher aus Tunesien und Ägypten ein, ihre Heimat im Umbruch in Augenschein zu nehmen. Die bekannte und in zahlreiche Sprachen übersetzte ägyptische Schriftstellerin und Intellektuelle Salwa Bakr und die Erzählerin und Bloggerin Howaida Saleh, die beide als einflussreiche Stimmen die Tage auf dem Tahrir-Platz verbrachten, berichten in literarischen Beiträgen von den Auswirkungen der Revolution und von den Hoffnungen der Bevölkerung. In Reportagen, Tagebuchaufzeichnungen und Erzählungen werfen die tunesischen Schriftsteller und Filmemacher Ali Toumi Abassi, Amel Mokhtar, Lassaad Dkhili, die die Tage der tunesischen Revolution hautnah miterlebten, einen Blick auf die junge Demokratie und auf deren gegenwärtige Probleme. Schliesslich gehen der palästinensische Schriftsteller Hasan Hamid, der algerische Journalist Hakim Soltani und der bekannte ›Neue israelische Historiker‹ Ilan Pappe der Frage nach, wie diese epochalen Ereignisse ihre Länder beeinflussen. Das Buch schliesst ab mit einem Beitrag Kathrin Lötschers zur Mediatisierung der arabischen Revolutionen und mit einem Essay des Herausgebers über die Doppelmoral des Westens und den Einfluss der arabischen Revolutionen auf Europa.

Packend sind schliesslich die sehr persönlichen Erfahrungsberichte im Buch «Arabesken der Revolution», welche grösstenteils von arabischen Autorinnen und Autoren verfasst wurden. Als direkt Betroffene setzen sie immer wieder andere Akzente als westliche Autoren und Experten. Diese Stimmen zur Kenntnis zu nehmen, sollte Pflicht sein für alle, die sich für den arabischen Aufbruch interessieren.
Beat Stauffer, Bücher am Sonntag, NZZ am Sonntag, 25.9.2011

Aus Nahost berichtet ein Band, den der Basler Autor Roland Merk in Kooperation mit Freunden aus Nordafrika realisierte. Schreibende aus Tunesien, Ägypten, Algerien, Israel und Palästina verfassten bewegende literarische Beiträge über den Aufbruch in ihren Ländern. Zwei Texte befassen sich zudem mit Europa und der grassierenden Islamophobie.
Dagmar Brunner, Programmzeitung, Dezember 2011

Rezensionen

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Absolut grossartig

Roger Monnerat, Schriftsteller und Journalist

"Euer Buch finde ich absolut grossartig, die Beiträge aus Tunesien und Ägypten und Algerien lebendig, sehr persönlich und doch sehr genau gewusst und gesehen, die neue Freiheit bis in die Sprache hinein zu spüren. Die Beiträge von euch haben mir – und nötig war's – die Kappe gewaschen und mich wünschen lassen, die nächsten Jahre gäben euch auch da Recht, wo ich europäisch-schweizerisch und durch Informationsverdrossenheit zu nachlässig geworden, halt ein Stück weit auch einer dieser Bedenkenträgerischen bin."

Roger Monnerat, Schriftsteller und Journalist, Gründungsmitglied der Wochenzeitung WOZ