Stammzellen-Monopoly

Broschur

monopoly-klein.jpg

Herausgegeben von Alex Schwank

Broschur

240 Seiten

CHF 19.00, EUR 19.00

ISBN: 978-3-85990-055-4

Stammzellenforschung und die Frage der Patente auf Leben sind die Problemkreise, die in diesem Materialienband von Fachleuten breit und vielfältig dargestellt und kontrovers diskutiert werden. Auch in der Schweiz wird die Frage der Forschung an embryonalen Stammzellen kontrovers diskutiert. Der Streit dreht sich im Kern darum, ob dieser Schutz absolut sein muss oder zum Beispiel durch so genannte hochrangige Forschungsziele relativiert werden darf. Um beim Stammzellen-Monopoly den Anschluss nicht zu verlieren, sollen jetzt in der Schweiz die gesetzlichen Grundlagen für die Forschung an Embryonen im Schnellzugtempo revidiert werden.

In der Frage der Embryonenforschung ist es in einer pluralistischen Gesellschaft nicht möglich, einen allgemein gültigen moralischen Standpunkt zu formulieren, doch sollten die fest verwurzelten religiösen Gefühle einer starken Minderheit, aber auch die Bedenken von nichtreligiösen KritikerInnen nicht per Mehrheitsbeschluss übergangen werden. Die überzogenen Heilungserwartungen für zahlreiche Krankheiten sind zudem reichlich diffus und haben ihren Ursprung mehr in magischem Wunschdenken als in wissenschaftlich fundierten Prognosen. Die Diskussion würde viel sachlicher geführt, wenn nicht der Goldrausch um Patente eine behutsamere Rechtsgüterabwägung überlagern würde. Die Frage der Patentierung biotechnologischer Erfindungen ist daher ein Kernpunkt auch der Debatte um die Stammzellenforschung und wird im Buch ausführlich abgehandelt.

Das Buch ist ein Dokumentationsband mit Materialien zur Tagung „Mythos Gen“ von SGSG, Soziale Medizin, Blaueninstitut, Basler Appell gegen Gentechnologie vom 31. August 2002.

Aus dem Inhalt
Alex Schwank: Begriffserklärungen und Angaben zu aktuellen Forschungsschwerpunkten; Ruedi Spöndlin: Überblick zur aktuellen Gesetzgebung in der Schweiz und den Nachbarländern; Kontradiktorisches Gespräch zur Stammzellen- und Patentproblematik zwischen Prof. Wolfgang Holzgrewe, Prof. Franco Cavalli, Dr. Alex Schwank und Dr. Ruth Mascarin unter der Leitung von Ruedi Spöndlin; Grundsätzliche Aspekte der Stammzellen-Forschungsproblematik an Embryos erläutern Prof. Alois Grathwohl, Dr. Klaus-Peter Rippe und Dr. Thomas Müller, alle Basel (zustimmend) und Prof. Regine Kollek, Hamburg, Dr. Ruth Mascarin, Basel, Florianne Koechlin, Münchenstein (ablehnend); der Rechtsphilosoph Prof. Kurt Seelmann formuliert die Vorbehalte aus juristischer Sicht; Dr. Daniel Ammann (Zürich) zeigt in seinem mit Bilddokumenten versehenen Beitrag „Kunst und Genetik“ eine andere Sicht der Problematik; Dr. Christoph Then (Hamburg, Mitarbeiter bei Greenpeace): Zur Erteilung von Patenten auf Leben; Florianne Koechlin zeigt den Inhalt und die Probleme der Patentierung von Leben in der laufenden Gesetzesrevision zum schweizerischen Patentgesetz.