Knorpel

Buch E-Book

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Gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen

304 Seiten

CHF 27.00, EUR 27.00

ISBN: 978-3-85990-496-5

E-Book

ISBN mobi: 978-3-85990-498-9

ISBN epub: 978-3-85990-497-2


5 Rezensionen

Anselm Anderhub, temporärer Hausmann – denn Trudi, seine Angetraute, verbringt ein paar Tage in Berlin –, schlägt sich mit den Tücken des Staubsaugers herum. Das Kabel! Die Kentiapalme! Sonntagsarbeit des Strohwitwers. Und das am 1. Mai. Doppelt ominös.

Auf dem Schlauch steht Anderhub, als er tags darauf nach klebrigem Quittengelee-Frühstück zu einer Autobahn-Raststätte bei Luzern ausrücken muss. Als ob Mord nicht reichen würde: Der Mann, am Findling angelehnt, ist seiner Nase beraubt worden. Knorpel. Geht ein Verstümmler um in den Luzerner Landen? Psst! Nur keine Panik schüren.

Kurz darauf macht Anderhubs Bruder im Geiste, der notorische Wanderer und Beobachter Melchior Kaufmann, in einer Kapelle im Hinterland eine grausige Entdeckung. In einem Glas liegt in konservierender Flüssigkeit ein anderer Körperteil. Offensichtlich abgeschnitten, wie Petrus es mit Malchus tat. Knorpel. Das trägt nicht zur Beruhigung bei.

Was soll die Polizei tun? Auf den nächsten Anschlag warten? Darf man auf den Körperteil wetten? Immerhin führt die Identifizierung des Entnasten von der Raststätte auf eine Spur. Aberwil, Trudis Heimatdorf. Und die Frau des Kriminalers kann fernkombinieren, wenn sie aus Berlin mit Anselm telefoniert.

«'Knorpel' und seine Vorgänger lassen sich aber nicht einfach in die Schublade Regiokrimi stecken. Denn Peter Weingartner bietet mehr: eine grosse Portion schwarzen Humor, Gesellschaftskritik und eine ganz eigene Sprache.»
Babin Cathomen, Kulturtipp 5/24

Wie krank muss sein, wer auf eine solche Idee kommt. Abartig. Anselm geht das Bild nicht aus dem Kopf: Kopf ohne Nase. Blut? Er sieht vor sich die Säufernasen, die rot bis violettblauen Knollen, fein geädert – kennt die Nase Krampfadern? –, und fragt sich, wie stark durchblutet Knorpel sind. Seine Antwort, genährt durch die Knorpelerfahrung am Gnagi: Die Durchblutung des Fleisches um den Knorpel herum muss intensiv sein, im Gegensatz zum Knorpel an sich.